...und ich weiß nicht, ob das hier richtig ist, aber Ihr tut mir bestimmt nichts schlimmes... ich muss mir jetzt hier mal meinen Kummer von der Seele schreiben, sonst platze ich... sollte sich jemand davon belästigt fühlen, bitte ich schon vorher um Verzeihung.
Es ist nicht mein Leben... jetzt hab ich also vor 3 Monaten die neue Diagnose von bösartigem Krebs bekommen. Das 3. Mal in 5 Jahren. Ok, also nehmen wir wieder Anlauf und kämpfen. Zeitgleich entgleist mein Sohn und bekommt einen Therapieplatz in einer Klinik, in die er nicht möchte.... ich kann ihn überzeugen und mich liebevoll durchsetzen. Mein Lebensgefährte und ich bringen ihn dort hin und es fühlt sich für mein Mutterherz an wie die Hölle, doch ich ziehe durch. Dann die erste schwere Chemo und schon ein paar Stunden später dachte ich, dass ein Kraftschlurf mich leergesogen, ausgetrunken hat... ich kämpfe... 2 Tage vor der nächsten Behandlung bekomme ich Abends eine Textnachricht, nachdem ich den ganzen Tag versuchte meinen Freund zu erreichen, er käme nicht mehr, er hätte jemanden kennengelernt und diese Frau würde mit ihm Lachen und nicht so wie ich weinen....! Nach fast 5 Jahren öffnet sich der Boden unter mir und ich kann mich nicht mehr bewegen... Freunde kommen durch das Fenster rein und versuchen bei mir zu sein... Am Telefon abends für 10 min versuche ich für meinen Sohn stark zu sein, aber es gelingt mir nicht mehr. Dann sitze ich plötzlich in meinem Auto am See mit einer Flasche Sekt und allen Pillen die ich finden konnte... doch mir fehlte die Kraft und der Mut. An diesem Abend musste ich auch meinem Sohn sagen, was los ist... mein Freund und meine Schulter, meine Kraft und meine Liebe sind einfach weg...
zur nächsten Behandlung, zu der ich auch nicht mehr allein fahren kann, beschließen die Ärzte die Chemo abzubrechen... ich schaffe das einfach nicht. Die psychische Belastung ist einfach zu groß.
Die große Operation, die soviel bedeuten würde, lehne ich ab... ich müsste meinen Sohn weg geben, mein Zuhause verlassen und ich hab keine Ahnung, was nach einer OP, Bestrahlung und Chemo noch von mir übrig ist... ich habe Angst, die mir alles abschnürrt und wahnsinnige Sehnsucht...
Ich entschließe mich zu einer softeren Chemo, denn ohne alles, bleibt nicht mehr viel.... nun hab ich diese begonnen und vertrage sie etwas besser, so dass ich im Büro wenigstens nicht mehr einschlafe... ich glaube, dass ich langsam meinen Frieden damit finde, ich werde um diese OP sicher nicht drum rum kommen, aber vielleicht kann ich noch ein wenig schieben, Zeit schinden um einen kleinen Mann etwas zu stabilisieren... Ich muss arbeiten, bin selbständig...was soll ich tun.
Nun hab ich vor zwei Tagen erfahren, dass ich mich doch zu der Op durchringen sollte, denn es sind neue Umfangsvermehrungen gefunden worden. Und jetzt sitze ich hier, völlig fertig und weiß nicht weiter.... bin so irre allein und müde....
Entschuldigt meine Offenheit, aber wohin soll ich denn sonst damit... wenn es euch stört, dann kann Euro es bestimmt löschen...!