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Es scheint so

 

Es scheint so, daß auf dem Planeten, den wir so gern mit Füßen treten und ihn dadurch total verderben

- daß also hier nur Gute sterben! Denn: las man je im Inserat,

daß ein Verblichner Böses tat,

daß er voll Neid war und verdorben, und daß er nun mit Recht gestorben? Es kann hier keinen Zweifel geben: die Schlechten bleiben alle leben!

 

Heinz Erhardt

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Kinder haben es so leicht, haben keine Sorgen, denken nur, was mach ich jetzt, nicht, was mach ich morgen ...?

Kinder haben es so schwer, dürfen niemals mäkeln und sich wie der Herr Papa auf dem Sofa räkeln ...

Kinder haben es so leicht, dürfen immer spielen, essen, wenn sie hungrig sind, weinen, wenn sie fielen ...

Kinder haben es so schwer, müssen so viel lernen und, wenn was im Fernsehen kommt, sich sofort entfernen ...

Kinder haben es so leicht, naschen aus der Tüte, glauben an den lieben Gott und an dessen Güte

... Kinder haben es so schwer, müssen Händchen geben - und auf dieser blöden Welt noch so lange leben ...

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Die Kuh

 

Auf der saftiggrünen Wiese

weidet ausgerechnet diese

eine Kuh, eine Kuh.

 

Ach, ihr Herz ist voller Sehnen,

und im Auge schimmern Tränen

ab und zu, ab und zu.

 

Was ihr schmeckte, wiederkaut se

mit der Schnauze, dann verdaut se

und macht Muh, und macht Muh.

 

Träumend und das Maul bewegend

schaut sie dämlich in die Gegend

grad wie du, grad wie du.

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Die Made

 

Hinter eines Baumes Rinde

wohnt die Made mit dem Kinde.

 

Sie ist Witwe, denn der Gatte,

den sie hatte, fiel vom Blatte.

Diente so auf diese Weise

einer Ameise als Speise.

 

Eines Morgens sprach die Made:

"Liebes Kind, ich sehe grade,

drüben gibt es frischen Kohl,

den ich hol. So leb denn wohl!

 

Halt, noch eins! Denk, was geschah,

geh nicht aus, denk an Papa!"

 

Also sprach sie und entwich. -

Made junior aber schlich hinterdrein;

doch das war schlecht!

Denn schon kam ein bunter Specht

und verschlang die kleine fade

Made ohne Gnade. Schade!

 

Hinter eines Baumes Rinde

ruft die Made nach dem Kinde ....

 

Heinz Erhardt

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Die Eule

 

Eine Eule saß und stierte

auf dem Aste einer Euche.

Ich stand drunter und bedachte,

ob die Eule wohl entfleuche,

wenn ich itzt ein Steunchen nähme

und es ihr entgegenschleuder’?

Dieses tat ich. Aber siehe,

sie saß da und flog nicht weiter.

Deshalb paßt auf sie die Zeule:

 

Eule mit Weule!

 

Heinz Erhardt

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Die polyglotte Katze

 

Die Katze sitzt vorm Mauseloch,

in das die Maus vor kurzem kroch,

und denkt:"Da wart nicht lang ich,

die Maus, die fang ich!"

 

Die Maus jedoch spricht in dem Bau:

"Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!

Ich rühr mich nicht von hinnen,

ich bleibe drinnen!"

 

Da plötzlich hört sie - statt"miau" -

ein laut vernehmliches"wau-wau"

und lacht:"Die arme Katze,

der Hund, der hatse!

Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,

anstatt vor meinem Loch zu sitzen!"

 

Doch leider - nun, man ahnt’s bereits -

war das ein Irrtum ihrerseits,

denn als die Maus vors Loch hintritt -

es war nur ein ganz kleiner Schritt -

wird sie durch Katzenpfotenkraft

hinweggerafft! - - -

 

Danach wäscht sich die Katz die Pfote

und spricht mit der ihr eignen Note:

"Wie nützlich ist es dann und wann,

wenn man ’ne fremde Sprache kann ...!"

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Nach Schluß

 

Nach Schluß der langen Oper hörte

ich neulich folgende Kritik:

"Was mich an dieser Oper störte,

das war der Schwan und die Musik!"

 

Es dürfte Es dürfte keine Steuern geben,

kein Zahnweh, keine Schützengräben,

dann wär’ auf dieser Welt das Leben

vielleicht noch schöner als wie eben!

 

Ich kann’s Ich kann’s bis heute nicht verwinden,

deshalb erzähl’ ich’s auch nicht gern:

den Stein der Weisen wollt’ ich finden

und fand nicht mal des Pudels Kern.

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Man gab uns

 

Man gab uns mancherlei auf Erden:

zum Denken gab man uns die Stirn,

man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,

doch auch den Himmel und den Zwirn.

 

Sie dienten mir Sie dienten mir gerne bei jedem Gedicht,

die Substantive und Verben,

doch heute gehorchen sie mir leider nicht -

ich möchte am liebsten sterben.

 

Mal trumpft man Mal trumpft man auf, mal hält man stille,

mal muß man kalt sein wie ein Lurch,

des Menschen Leben gleicht der Brille:

man macht viel durch.

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Zu kurz

 

Kaum, daß auf diese Welt du kamst,

zur Schule gingst, die Gattin nahmst,

dir Kinder, Geld und Gut erwarbst

schon liegst du unten, weil du starbst.

 

Wandspruch Die Arbeit ist oft unbequem,

die Faulheit ist es nicht, trotzdem:

der kleinste Ehrgeiz, hat man ihn,

ist stets der Faulheit vorzuziehn!

 

In nur vier Zeilen In nur vier Zeilen was zu sagen

erscheint zwar leicht; doch es ist schwer!

Man braucht ja nur mal nachzuschlagen:

die meisten Dichter brauchen mehr ...

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Nichts

 

"Gott hat die Welt aus Nichts gemacht",

so steht es im Brevier,

nun kommt mir manchmal der Verdacht,

er macht sich nichts aus ihr ...

 

Die Starlets

Jetzt weiß ich endlich auch, wieso

sie Köpfe haben! Soll ich’s sagen?

Sie brauchen dann das viele Stroh

nicht in der Hand zu tragen!

 

Zwang

Du mußt dich zu sehr vielen Dingen,

willst du sie tun, geradzu zwingen!

trotzdem wirkt das was dir gelungen

oft zwingend leicht und ungezwungen.

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An einen...

 

jungen Journalisten

Das Schreibenlernen, das begannst

du früh schon zu betreiben;

und doch obwohl du schreiben kannst

kannst du bis heut nicht"schreiben"!

 

Ich wälze nicht

Ich wälze nicht schwere Probleme

und spreche nicht über die Zeit.

Ich weiß nicht, wohin ich dann käme,

ich weiß nur, ich käme nicht weit.

 

Der kalte Wind

Es wohnt ein Wind in Leningrad,

der pustet kalt,

wer da nicht einen Mantel hat,

der hustet bald.

 

Unterschied

Wollen wir doch einmal dieses Thema streifen:

Autoräder sind von Reifen

Lehrer aber, die zu lehren sich bestreben,

sind von Unreifen umgeben.

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