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Spuren im Schnee - Nachdenkliches


Ramona68

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Spuren im Schnee

 

"... da trug ich dich auf meinen Schultern."

 

Ich träumte eines Nachts, ich ging im Schnee entlang mit meinem Herrn. Und es entstand vor meinen Augen, Streiflichtern gleich, mein Leben. Für jeden Abschnitt, wie mir schien, entdeckte ich je zwei Paar Schritte im Schnee, die einen gehörten mir, die anderen meinem Herrn.

 

Als dann das letzte Bild an mir vorbei geglitten war, da sah ich zurück und stellte fest, dass viele Male nur ein Paar Schritte in dem Schnee zu sehen waren. Diese zeichneten die Phasen meines Lebens, die mir am schwersten geworden waren.

 

Das macht mich verwirrt, und fragend wandte ich mich an den Herrn: „Als ich dir damals alles, was ich hatte, übergab, um dir zu folgen, da sagtest du, du würdest immer bei mir sein. Doch in den tiefsten Nöten meines Lebens sehe ich nur ein Paar Spuren hier im Schnee. Warum verließest du mich denn gerade dann, als ich dich so verzweifelt brauchte?“

 

Der Herr nahm meine Hand und sagte: „Nie ließ ich dich allein, schon gar nicht in den Zeiten, da du littest und angefochten warst. Wo du nur ein Paar Spuren hier im Schnee erkennst, da trug ich dich auf meinen Schultern.“

 

aus Taize

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