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Stärkung der Verbraucherrechte


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Ab 1. April soll Schluss sein mit der jahrelangen Geheimniskrämerei von Auskunfteien wie Schufa, Creditreform, Infoscore und anderen. Verbraucher haben jetzt das Recht, einmal pro Jahr gratis alle über sich gespeicherten Daten abzurufen - und damit zu erfahren, warum etwa ein Handy-Vertrag aus heiterem Himmel abgelehnt wurde, obwohl man gar keine Schulden hat.

 

 

Die Neuregelung des Bundesdatenschutzgesetzes zwingt Schufa und Co., erstmals auch Licht ins Dunkel des streng gehüteten und heftig umstrittenen Scoring-Systems zu bringen. Diese Geheimdaten entscheiden darüber mit, inwieweit Millionen Bürger kreditwürdig sind. "Leute, nutzt die neue Auskunftsmöglichkeit und ruft die eigenen Daten präventiv ab", ermuntert Sylvia Beckerle, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, zum Handeln.

 

Erfahrungsgemäß seien viele der gesammelten Einzeldaten nicht korrekt. Mögliche Folge: Ein Verbraucher rutscht in einen schlechten Score, also in ein schlechteres Licht, wenn es um die Vergabe von Bankkrediten, um Leasingverträge und anderes geht. Darlehen können dann empfindlich teurer werden. Oder das Versandhaus liefert nur noch per Nachnahme. Wer falsche Einträge über sich findet, kann Korrektur verlangen und bestenfalls auch Einfluss auf eine bessere Einstufung nehmen, wie Frank-Christian Pauli vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) erläutert.

Mächtige Schufa

 

Die bekannteste Auskunftei in Deutschland ist die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung in Wiesbaden. Allein dieses Unternehmen sammelt und verwaltet Daten über die Zahlungskraft von rund 65 Millionen Bürgern. Kaum jemand, der nicht erfasst ist. Jede Girokonto-Eröffnung wird an die Schufa gemeldet, kein Geld- oder Warenkredit bleibt unbemerkt. Die Schufa weiß, ob Kunden eine EC- oder Kreditkarte haben, einen Telefonvertrag, Raten- oder Immobilienkredite. Sie weiß, wie hoch die Schulden sind, ob sie ordentlich abbezahlt werden, ob Mahnverfahren laufen, eine Privatinsolvenz oder gar ein Haftbefehl ansteht.

 

Aus den über 370 Millionen Einzeldaten der Bürger werden seit 1996 Punktwerte errechnet, die Scores (englisch für Zahlenwert). Je besser der Wert von 1 bis 1000, desto kreditwürdiger der Kunde. Sowohl die gesammelten Daten als auch die statistisch berechneten Score-Punkte werden dann weiterverkauft. Abnehmer sind Unternehmen, die die Zahlungskraft ihrer Kundschaft einschätzen wollen und bei Geschäften in Vorleistung gehen. Dazu gehören Mobilfunkfirmen, Autovermieter, Onlinehändler, Versand- oder Einzelhändler. Banken und Sparkassen wollen die Daten, um zu berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ihre Kunden einen Kredit zurückzahlen. Täglich erhält allein die Schufa gut 220.000 Informationsanfragen, das macht rund 80 Millionen Auskünfte jährlich. Etwa die Hälfte davon wollten auch das Scoring mitgeliefert haben, weiß die Verbraucherzentrale Hamburg. Andere Mitbewerber sind stärker darauf spezialisiert, Daten über die Einkommenssituation, über Vermögen, Beruf oder den Familienstand von Bürgern zu sammeln.

 

Klamme Nachbarn schaden

Verbraucher- und Datenschützer hatten vor allem das Scoring-Verfahren immer wieder als undurchsichtig kritisiert. Wie Scores genau ermittelt werden, lag bisher weitgehend im Dunkeln. Klar war nur, dass die Zahl der Girokonten, Kreditkarten, Darlehen oder Handy-Verträge in die Berechnung miteinflossen. Genauso wie die Kreditdauer, ein Wohnungswechsel, der Wohnort, Alter oder der Familienstand.

 

Letztlich wird der Einzelne aber nicht daran gemessen, ob er wirklich finanziell solide ist, sondern wie eine vergleichbare Risikogruppe zahlt. Sind viele der "Datenzwillinge" schlechte Kunden, dann rutscht selbst ein Gutverdiener im Scorewert ab. Individuelle Daten wie ein fester Job oder ein hohes Einkommen werden beim Scoring nicht berücksichtigt. Schon eine Wohngegend mit schlechtem Ruf oder die Schulden der Nachbarn können die eigene Einstufung drücken und den Immobilienkredit verteuern.

Gesetz macht strenge Auflagen

 

Das veränderte Bundesdatenschutzgesetz enthält nun genauere Regelungen, etwa was die Verwendung von Angaben über das Finanzgebaren von Verbrauchern angeht. Bei der Berechnung von Scoring-Werten berücksichtigt werden dürfen künftig nur noch jene offenen Forderungen, die gewissermaßen offiziell bestätigt sind - etwa Zahlungsrückstände. Ausschließlich auf Anschriftendaten dürfen Ratings nun gar nicht mehr beruhen.

 

Für mehr Transparenz sorgen soll außerdem eine Bestimmung, die Auskunfteien verpflichtet, den Verbrauchern einmal im Jahr auf Anfrage kostenlos schriftlich mitzuteilen, mit welchen Scoring-Werten sie geführt werden. Sie müssen nun offenlegen, welche Scoring-Werte sie Verbrauchern geben, welche Faktoren bei der Berechnung eine maßgebliche Rolle spielen, woher die entsprechenden Daten kamen und von wem diese abgefragt wurde. Bürger sollen so die Chance erhalten, bei falschen Angaben über ihre Bonität einzugreifen. Vordrucke für die Anfrage gibt es auf der Homepage des Bundesdatenschutzbeauftragten.

 

"Scoring ist auch ab April noch kein offenes Buch, die Berechnungsformeln kriegen wir nicht", betont Verbraucherschützerin Pauli. Trotzdem sei das Verfahren endlich erstmals gesetzlich geregelt.

 

Tja, und was soll ich sagen....GRATIS...ergo : UMSONST war mein Ansinnen eine Selbstauskunft zu bekommen ganz und gar nicht. Vor drei Jahren hat es noch 7,50 Euro gekostet, und man konnte es noch DIRKET mit nach hause nehmen. So...heute, nach dem geänderten Gesetzt ( 1.04.2010 ) ....es war so ungefähr drei Wochen später...kostet eine Selbst - oder Bonitätsauskunft, lt. Angestellte der SCHUFA: 18,50 Euro...per Lastschrift ...erst danach bekommt Mann/Frau die Auskunft per Post zugeschickt. Na toll...nach Durchsicht der Daten...Fehler über Fehler!!!! Anruf bei der SCHUFA:" Geld zurück?? NÖÖÖÖÖÖÖÖ.....( dumme Kuh ) Für die Fehler können wir nix, das sind die Vertragspartner die den Bockmist gebaut haben!!!" Hmm...ok, dann also bei den Vertragspartner anrufen:" Ups, da haben wir wohl was vergessen zu löschen...." Klasse, ich finde im Zeitalter des Computers muss das nicht mehr sein. Da waren Daten drin, die seit 12 Jahren nicht mehr up to date waren,....und vor drei Jahren gar nicht drinne standen...schon komisch..?? !!!

 

Und ich bekomme wohl mein Geld zurück, wird dauern...aber ich lass nicht locker....:mad:

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