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GEZ oder Natürlich zahle ich (nicht) gerne


Ramona68

Empfohlene Beiträge

Natürlich zahle ich (nicht) gerne

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

aus alter Gewohnheit blättere ich immer wieder mal gerne in Geschäftsberichten von Unternehmen oder Institutionen - meistens, ohne etwas Konkretes zu suchen. Man erfährt aber bisweilen Erstaunliches.

 

Im Geschäftsbericht 2008 der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) zum Beispiel fand ich diese bemerkenswerte Information über den "verbesserten Servicegrad bei der telefonischen Kundenbetreuung" der Kölner Quasi-Behörde, die für die öffentlich-rechtlichen Sender die Rundfunkgebühr eintreibt.

 

Dort hieß es: "...Durch eine verbesserte Personaleinsatzplanung konnte die Erreichbarkeit der zweiten Stufe des Telefonservices (Second Level) deutlich verbessert werden. Die Direktannahme weitergeleiteter Anrufe vom First in den Second Level konnte ebenfalls von 65 % auf rund 79 % gesteigert werden...."

 

Donnerwetter, klingt anspruchsvoll, aber was meint der "Dichter" damit eigentlich?

 

Ich behaupte einfach einmal, die meisten Leute bei der GEZ wissen vermutlich nicht, was diese kryptische Mitteilung über angebliche Verbesserungen im Telefonservice bedeutet.

 

Hinterfragt man die stolzen "Erfolgszahlen" aus der weniger technokratischen Sicht des Gebührenzahlers ist das Ergebnis eher enttäuschend. Die Realität ist jedenfalls ernüchternd. Tatsächlich fanden 10 % aller Anrufer des "Service-Telefons" der GEZ in 2008 überhaupt keinen Ansprechpartner. Von den 90 % Anrufern, die schließlich durchkamen, mussten 12 Prozent wegen spezifischer Fragen schließlich noch einmal zum "Second Level" weiter verbunden werden, was wiederum allerdings nur in 79 % aller Fälle möglich war. Ein Viertel der Anrufer blieb offenbar auf der Strecke zwischen den "Levels" hängen, derweil im Hintergrund bei jeder "Umschalte" die Gebührenuhr unaufhörlich weiter tickte.

 

Als Rundfunkgebührenzahler kann ich mich über das "Service-Telefon" mithin keineswegs so herzlich freuen wie die GEZ selbst. Denn ich und Sie zahlen diesen "Telefon-Service" der GEZ - ob sie wollen oder nicht - zusätzlich zu den Rundfunkgebühren.

 

Der Begriff "Service" ist ohnedies eher so etwas wie Etikettenschwindel. Alles, was Sie im normalen Geschäftsbetrieb - von der falschen Gebührenrechnung bis zur Mahnung - mit der GEZ am Telefon klären wollen, läuft gebührenpflichtig nur über das so genannte Service-Telefon ab. Ich frage, warum muss ich zum Beispiel für die Klärung ärgerlicher Fehler, die von der GEZ selbst verursacht wurden, über meine Telefonrechnung noch zusätzlich Gebühren bezahlen?

 

Im vergangenen Jahr verlangte die GEZ immerhin stolze 14 Cent pro Minute pro Anruf in ihrem Call-Center. In 2009 hat sie die Gebühr auf 6,5 Cent gesenkt. Gleichwohl: Bei 320 000 Anrufen des Service-Telefons im Monatsdurchschnitt kommt so ganz schön was zusätzlich in die Kasse - für Dinge, die eigentlich über die Rundfunkgebühr mit der Erstattung für die Aufwendungen der GEZ in Höhe von 164,4 Mio. € (3,87 € pro Teilnehmer) gedeckt sein sollten.

 

Natürlich zahle ich gerne meine Gebühren für gute Programme der Öffentlich Rechtlichen. Aber ich zahle überhaupt nicht gerne für die gleiche Sache zweimal. Solche versteckten Gebühren-Schattenhaushalte zu den ohnehin hohen Gebühren sind in meinen Augen nichts anderes als eine üble Abzocke durch die Hintertür.

 

Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Service-Hotlines? Nur hohe Gebühren und nichts dahinter - oder fühlen Sie sich gut beraten? Ihre Meinung ist gefragt!

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

 

Ihre

 

 

 

Sabine Olthof

Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG

 

(gefunden im Newsletter der VNR vom 2.9.09)

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da fällt mir spontan mal eine sache in eigenbedarf ein :-)

 

als kleiner laden, mal gerade 1 raum, wenige qm, bekomme ich so 3-4 mal im jahr, einen brief der gez. ich müsse angeben, wieviele geräte, personen, blablabla hier wohnen !

im kleingedruckten steht dann, ich bin zu den angaben verpflichtet. erst ordentlich ausgefüllt, hat mich das dann langsam genervt, und ich hab diese -zettel- kommentarlos auf -gebühr bezahlt empfänger- zurückgeschickt.

 

irgendwan bekomme ich dann anrufe, ich müsse, ich solle, ich habe. also einen TV anschluß.

 

ist mir neu, immer wieder versucht zu erklären, das hier niemand wohnt, hier keiner irgendwie fernseher hat, ganz zu schweigen ein radio ( erdgeschoß, ca. 400jahre altes gebäude, 1,5Meter dicke mauer). es ist ein gewerbeobjekt.

 

nach einsicht, kam natürlich nach ein paar wochen selbiger fragebogen, das spiel mache ich nun seit 4 jahren mit, und immer zahlen wir die portokosten mit. achja, telefoniert habe ich auchschon, da wird gleich mit kontrolle u.s.w. gedroht, nachdem man erstmal in der warteschleife sitzt.

 

da kommt diesem -strassentrickverein- ja die gebühr für neue rundfunkgeräte genau richtig, denn nun muss ich, gez zahlen, denn ich könnte, fernsehen schauen.

 

hier sieht man, die gez-vereinigung der gedeckten geldtrickseintreiber ( sorry), finden immer einen weg, um uns was aufzudrücken was wir gar nicht nutzen.

in deren büros mag es üblich sein, wärend der sprechstunde ( servicehotline) fernsehen zu sehen, oder radio zu hören, drum ist auch selten ejmand erreichbar....

wir, das arbeitende volk, kann sich diesen luxus nicht erlauben, wärend der arbeitszeit irgendwelche soaps im TV anzusehen!

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Och ja, zum Thema GEZ kann ich auch eine kleine Episode beisteuern.

 

Vergleichsweise harmlos, aber nervig und ärgerlich.

 

Eines Tages bekam meine Tochter, damals noch mehr als minderjährig, ein kleines Kind, Post von der GEZ. Ich bin ganz groß darin solche Sachen einfach auszusitzen. Nach der 3. Mahnung, die schon recht drohend war, habe ich dem Verein mal nett geschrieben, dass das Kind 12 Jahre alt ist, bei weitem noch kein eigenes Einkommen hat und zusammen mit mir in einem Haushalt lebt. Es kamen noch 3 Mahnungen, die wiederum einfach im Müll landeten. Gleichzeitig habe ich meinen Kids nochmal eingeschärft, wenn es an der Tür klingelt, bloß nicht einfach so aufzumachen, sondern immer über die Gegensprechanlage zu fragen, wer da vor der Tür steht. Und auf keinen Fall die Tür zu öffnen, wenn es jemand ist, den sie nicht kennen. Gut, sollte selbstverständlich sein, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Schließlich ist man nicht verpflichtet die Herrschaften der GEZ in die Wohnung zu lassen.

 

Wie gesagt, ich bin äußerst hartleibig, alle weiteren Schreiben der GEZ habe ich einfach ignoriert. Als sie wohl merkten, dass sie mit der Tochter nicht weiterkamen, haben sie einfach meinem Sohn geschrieben, der nochmal 2 Jahre jünger als seine Schwester ist. Da habe ich gleich ein Schreiben aufgesetzt und mit meinem Anwalt (den ich gar nicht habe :D) gedroht. Es folgten die üblichen weiteren Schreiben, wo auch mir mit allem möglichen gedroht wurde. Ausgesessen und seit nunmehr 6 Jahren nix mehr gehört.

 

Mir fällt zu der GEZ nichts weiter ein, als dass dieser Verein total überflüssig ist!

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