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einfach nur so.....


Rosenstolz

Empfohlene Beiträge

Gondoliera

 

O komm zu mir, wenn durch die Nacht

Wandelt das Sternenheer!

Dann schwebt mit uns in Mondespracht

Die Gondel über’s Meer.

Die Luft ist weich wie Liebesscherz,

Sanft spielt der goldne Schein,

Die Cither klingt, und zieht dein Herz

Mit in die Lust hinein.

O komm zu mir, wenn durch die Nacht

Wandelt das Sternenheer!

Dann schwebt mit uns in Mondespracht

Die Gondel über’s Meer.

 

Das ist für Liebende die Stund’,

Liebchen, wie ich und du;

So friedlich blaut des Himmels Rund,

Es schläft das Meer in Ruh.

Und wie es schläft, da sagt der Blick

Was keine Zunge spricht,

Die Lippe zieht sich nicht zurück,

Und wehrt dem Kusse nicht.

O komm zu mir, wenn durch die Nacht

Wandelt das Sternenheer!

Dann schwebt mit uns in Mondespracht

Die Gondel über’s Meer

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Willkommen und Abschied

 

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!

Es war getan fast eh gedacht;

Der Abend wiegte schon die Erde

Und an den Bergen hing die Nacht

Schon stand im Nebelkleid die Eiche

Ein aufgetürmter Riese, da,

Wo Finsternis aus dem Gesträuche

Mit hundert schwarzen Augen sah.

 

Der Mond von einem Wolkenhügel

Sah kläglich aus dem Duft hervor;

Die winde schwangen leise Flügel

Umsausten schauerlich mein Ohr

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer

Doch frisch und fröhlich war mein Mut

In meinen Adern welches Feuer!

In meinen Herzen welche Glut!

 

Dich sah ich, und die milde Freude

Floß von dem süßen Blick auf mich;

Ganz war mein Herz an deiner Seite

Und jeder Atemzug für dich.

Ein rosafarbenes Frühlingswetter

Umgab das liebliche Gesicht,

Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!

Ich hofft es, ich verdient es nicht!

 

Doch, ach schon mit der Morgensonne

Verengt der Abschied mir das Herz

In deinen Küssen welche Wonne!

In deinem Auge welcher Schmerz!

Ich ging und du standst und sahst zu Erden

Und sahst mir nach mit nassen Blick:

Und doch welch Glück geliebt zu werden!

Und lieben, Götter, welch ein Glück!

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Frühlingsbrausen

 

Nun knospt in Sonnenschein

Das erste Grün der Halde;

Nun lasset ganz allein

Dahin mich gehn im Walde!

 

Ich will am frühen Duft

Der Veilchen mich berauschen,

Dem Brausen in der Luft,

Dem heil'gen, will ich lauschen.

 

O Laut, in welchem sich

Zuerst der Lenz enthüllet,

Und der wie keiner mich

Mit süßen Schauern füllet!

 

Mir ist's, als schlief' in dir

Der Einklang aller Stimmen,

Die später durchs Revier

Des Mais gesondert schwimmen;

 

Als sprächst du aus gesamt

Die tausend Schöpfungstriebe,

Damit die Welt durchflammt

Der Ratschluß ew'ger Liebe.

 

Du mahnest wundersam

Mich an das Sausen wieder,

Drin einst zu Pfingsten kam

Der Geist des Herrn hernieder.

 

Verstummend muß ich dir

Mein Haupt in Andacht beugen:

O komm, zu ruhn in mir

Und heil'ge Kraft zu zeugen

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:)

 

Du bist mein Mond und ich

bin deine Erde

Du sagst, du drehst dich um

mich

Ich weiß es nicht, ich weiß

nur, daß ich werde

In meinen Nächten hell

durch Dich

Du bist mein Mond und ich

bin deine Erde;

Sie sagen du veränderst dich.

Allein du änderst nur die

Lichtgebärde

Und liebst mich

unveränderlich.

Du bist mein Mond, und ich

bin deine Erde;

Nur mein Erdschatten

hindert dich,

Die Liebesfackel stets am

Sonnenherde

zu zünden in der Nacht für

mich.

 

(Friedrich Rückert)

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